Beziehungs- und Bildungsverständnis

Wir arbeiten beziehungs- und bindungsorientiert. Die Herstellung einer guten Bindung und einer vertrauensvollen und gleichwürdigen Beziehung zwischen dem einzelnen Kind, den Eltern und uns als Fachkräfte ist der Schlüssel für unser tägliches Handeln.

Jesper Juul mit der Familienwerkstatt familylab inspiriert uns hierbei die Bedürfnisse jedes einzelnen & unsere Beziehungen zueinander jeden Tag aufs Neue in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen.

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Kinder

Wir gehen wir davon aus, dass das Kind von Geburt an mit Kompetenzen und Fähigkeiten ausgestattet ist und es von Anfang an seine Entwicklung aktiv mitsteuert – es ist sozusagen „Akteur seiner eigenen Entwicklung“. So entscheidet z.B. bereits ein Säugling ob er zur Kontaktaufnahme bereit ist oder nicht.
Kinder tragen grundsätzlich den Drang zur Selbstbestimmung in sich und möchten ihre Fähigkeiten und Kompetenzen mit zunehmendem Alter ausbauen. Die kindliche Autonomie und die soziale Mitverantwortung sind damit ein essentieller Punkt bei Kindern wachsen Flügel in der gesamten vorschulischen Entwicklung:

 

  • Die Eingewöhnung: Das Kind entscheidet: „Wer wird meine erste Bezugsperson sein?“
  • Kinderkonferenzen: Kinder bringen Ihre Anliegen und Bedürfnisse ein
  • Schutzvereinbarungen der besonderen Nähe: u.a. Wickeln nach Emmi Pikler

 

Trotz der kindlichen Anlagen, Kompetenzen und Fähigkeiten ist jedes Kind darauf angewiesen, Bedürfnisse wie Liebe, Sicherheit, körperliche Versorgung, Wertschätzung, Interesse, Vertrauen, Unterstützung, Anregungen und Zuverlässigkeit durch die Eltern und alle begleitenden  Erwachsenen in seinem Leben zu erfahren. Jeder Einzelne von uns steht somit in der Verantwortung den Kompetenzen und Anlagen der Kinder Raum zu geben.

Kitabegleiter/Fachkräfte

Wir verstehen uns als Bindungsperson und Entwicklungsbegleiterfür die Kinder. Dabei schaffen wir die notwendigen Rahmenbedingungen für eine Atmosphäre, in der sich jedes Kind auf seine ganz individuelle Art und Weise entspannt entfalten kann. Um Lernen zu können, brauchen sie Erwachsene, die sie annehmen, wie sie sind, und Interesse an ihren Themen zeigen. Die Kinder erleben dabei vielfältige Partizipationsmöglichkeiten und wir achten darauf, das sich Bildung als sozialer Prozess gestaltet, an dem Kinder wie Erwachsene gleichermaßen beteiligt sind.

Das Wissen um das „kompetente Kind“ bedeutet für uns Erwachsene hohe Achtsamkeit und Präsenz, um jedes Kind individuell auf seinem Weg zu einem freien und selbstbestimmten Leben zu begleiten. Wir spielen hierbei eine wichtige Vorbildfunktion – wir:

 

  • arbeiten beziehungsorientiert. Von der „Erziehung hin zur Beziehung“.
  • passen unseren Tagesablauf bei Bedarf an den jeweiligen Moment an.
  • sind aufmerksame Beobachter und geben den Kindern die Möglichkeit, aus sich selbst heraus tätig zu werden.
  • gewähren den Kindern Wahlmöglichkeiten und beteiligen sie an Abläufen & Prozessen.
  • begegnen uns wertschätzend, achtsam und respektvoll.
  • sehen das freie Spiel und das Erleben in der Gruppe – mit allen sich daraus ergebenden Emotionen & Konflikten – als die beste Vorbereitung für das Leben an.

Eltern

Mit der Eingewöhnung Ihres Kindes bei Kindern wachsen Flügel, verlassen Sie und Ihr Kind Vertrautes und stellen sich auf eine neue Situation ein.
Zunächst sind es wir, die Erwachsenen, die beim Start eines Kindes in die Kita eine neue Beziehung eingehen und eine Vertrauensbasis aufbauen. Beim Aufnahmegespräch lernen wir Sie und Ihre Familie besser kennen und erfahren etwas über Ihr Kind, dessen Stärken und Vorlieben. Auch Sie haben hier die Gelegenheit uns und die Räumlichkeiten kennenzulernen und Fragen zur pädagogischen Konzeption und unseren Abläufen zu stellen.

Durch Ihre Sicherheit kann sich auch Ihr Kind viel besser auf die neue Welt in der Kindertagesstätte einlassen. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kitapersonal ist uns deswegen sehr wichtig. Wir verstehen uns dabei als Ort praktizierter Elternbeteiligung im Sinne einer Partnerschaft. Diese gestaltet sich z.B. durch:

 

  • tägliche Übergabegespräche beim Bringen- und Abholen
  • ressourcenorientierte Entwicklungsgespräche
  • regelmäßige Elternabende und Elternbefragungen
  • Newsletter und Informationswände
  • unseren jährlich gewählten Elternbeirat
  • Mitgestaltung von Festen und gemeinsamen Aktionen
  • unsere Angebote der Flügelakademie für Groß und Klein

Family lab

Durch die Familienwerkstatt familylab erfahren wir wertvolle Anregungen für unsere tägliche Arbeit.

»familylab« ist die vom dänischen Familientherapeuten Jesper Juul gegründete internationale Organisation zur Elternberatung, deren Philosophie auf den Grundwerten Gleichwürdigkeit, Integrität, Authentizität und Verantwortung basiert. Im Rahmen von Seminaren begleitet „familylab“ Eltern – LehrerInnen – Mitarbeiter in Unternehmen mit dem Ziel

 

  • die Beziehungen und persönlichen Gefühle aller Gruppenmitglieder zueinander in den Mittelpunkt der Verhaltensentscheidungen zu stellen
  • einen aktiv-konstruktiven Umgang mit Konflikten zu pflegen, z.B. Eltern/Fachkräfte als Sparringspartner!
  • verständigungsorientierte Dialoge zu führen sowie
  • die Führungsfunktion der Erwachsenen sicherzustellen, z.B. Eltern/Fachkräfte sind wie Leuchttürme!

Grundlage ist die Erkenntnis, dass es den Kindern immer nur so gut gehen kann, wie es den Erwachsen geht, die sie begleiten. Durch unsere Kita-Weiterbildung  „familylab“ qualifizieren wir unsere Fachkräfte fortlaufend. Regelmäßige Supervisionen und kollegiale Reflexionen sind hierbei ein gemeinsamer Weg zwischen allen am System Kita Beteiligten von der Erziehung hin zur Beziehung. Im Zentrum dieser Weiterbildung stehen die Kita-Mitarbeiter(innen) und die Auswirkungen deren Arbeit auf die Kinder.

familylab-Weiterbildung
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Pädagogischer Ansatz

Wir arbeiten nach dem situationsorientierten Ansatz, welcher von der momentanen Lebenssituation der Kinder und deren Familien ausgeht, der Alltagsprobleme aufgreift und bei ihrer Bewältigung begleitet. Die Kinder lernen sich in ihrer gegenwärtigen und zukünftigen Lebenssituation zu Recht zu finden. Sie lernen selbstbestimmt zu forschen, zu experimentieren und Ihre Umgebung aktiv und spielerisch zu entdecken und mitzugestalten.

Ganz bewusst orientieren wir uns dabei an wertvollen Grundsätzen der Reformpädagogik, einer Pädagogik vom Kinde her. Folgende Pädagogen prägen und inspirieren unsere Arbeit hierbei in besonderem Maße.

Jesper Juul (geb. 1946), dänischer Familientherapeut, betont die Ressourcen der Erwachsenen-Kind-Beziehung, nicht die Schwierigkeiten. Es geht um Verantwortungsübernahme, nicht um Gehorsam. Die Begleitung von Kindern erfolgt nicht über Erziehung, sondern über die Beziehung, die sich an gemeinsamen Werten orientiert und somit als Basis für ein gleichwürdiges Zusammenleben steht. Vier wichtige Werte sind:

  • Integrität heißt zu sich selbst Ja zu sagen ! Sie ist das Grundbedürfnis eines jeden Menschen, ein autonomes eigenständiges Wesen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu sein.
  • Gleichwürdigkeit oder das gelungene Zusammenspiel von Erwachsenen und Kindern auf gleicher Ebene mit gleichem Wert.
  • Authentizität oder die Fähigkeit, die Person zu sein, die man wirklich ist, um auch andere in Ihrer Einmaligkeit wahrnehmen zu können.
  • Verantwortung …müssen stets die Erwachsenen für die Qualität der Beziehung zu den Kindern übernehmen.

 

Emmi Pikler (1902-1984) ging als ungarische Kinderärztin in einem Kinderheim neue Wege in der Kleinkindpädagogik. Sie gab uns u.a. den wichtigen Anstoß

  • den selbstständigen Bewegungsfähigkeiten des Kindes Raum zu geben und zu vertrauen.
  • für unsere so genannten Intensivbegegnungen mit den Kindern.
  • die achtsame Pflege.

 

Maria Montessori (1870-1952) leitete ein Kinderhaus und entwickelte die Montessoripädagogik. Sie erinnert uns daran, die Kinder in Ihrer Selbständigkeitsentwicklung zu begleiten:

  • Den Kindern helfen, es selbst zu tun ohne sie zu überfordern.
  • Förderung von Freiarbeit und die Übungen des täglichen Lebens
  • Alle Kräfte für die Entwicklung des Kindes sind in ihm selbst und werden nicht von außen an das Kind herangetragen oder ihm durch die Erwachsenen verliehen.

unsere Kernthemen

emotionale sicherheit und Stabilität

EMOTIONALE SICHERHEIT UND STABILITÄT

  • Wir sehen eine gelungene Eingewöhnung als wichtigen Grundpfeiler für die emotionale Sicherheit und Stabilität des Kindes.
  • Im Gruppenalltag ist uns das Grundbedürfnis eines jeden Kindes nach enger zwischenmenschlicher Beziehung bewusst. Emmi Pikler gibt uns hierbei den Anstoß für die sogenannten Intensivsituationen.
  • Wiederkehrende Tagesrituale helfen den Kindern den Tag zu gliedern und sich in ihm zurechtzufinden.
  • Die Kinder erleben Menschen, die sich Ihrer persönlichen Grenzen bewusst sind. Diese werden transparent in Beziehung gesetzt. (Von der Erziehung zur Beziehung, Jesper Juul)
Selbständigkeit

SELBSTÄNDIGKEIT & FREIE BEWEGUNGSENTWICKLUNG

  • Eine freie und selbstbestimmte Interaktion der Kinder mit ihrer Umwelt ist für uns die Voraussetzung dafür, dass Kinder mit Freude die Welt erkunden.
  • Wir schenken den Kindern die Freiheit, Dinge selbst zu tun und sich selbstwirksam zu erleben.
  • Wir geben Raum für eine selbstständige und freie Bewegungsentwicklung. Die vorbereitete Umgebung mit variablen Materialien wie z.B. den Piklerelementen sind ein wichtiger Baustein.
  • Mit unserer Psychomotorik fördern wir häuserübergreifend ein ganzheitliches Konzept zur Förderung des Selbstbildes, des Selbstkonzeptes, der Persönlichkeit:
    Der Weg zu mir – die Brücke zu Dir.
gesundheitsfördernde Lebensweise

GESUNDHEITSFÖRDERNDE LEBENSWEISE

  • Wir bieten ein gesundes, ausgewogenes Speiseangebot (überwiegend bio).
  • Wir begleiten die Kinder beim Erlernen von Alltagsfertigkeiten rund um den Tisch.
  • Wir sind Vorbilder, indem wir selbst einen wertschätzenden Umgang mit Nahrungsmitteln pflegen.
  • Wir geben ausreichend Zeit um Raum für die Pflege, damit die Kinder einen achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper erfahren können.
  • Wir achten auf einen ausgewogenen Wechsel von Aktivitäts- und Ruhephasen.
  • Wir ermöglichen einen emotionalen Zugang zur Umwelt mit seiner Tier- und Pflanzenwelt und seinen begrenzten Ressourcen.
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KREATIVITÄT

  • Im Freispiel wird das Kind aus sich selbst heraus tätig, was die Bildung der Fantasie und Kreativität unterstützt.
  • Wir stellen geeignete Materialien zur Verfügung, die die Sinnes- und Wahrnehmungskompetenz der Kinder anregen.
  • Wir sehen Musik und Rhythmus als Quelle von Freude und Entspannung sowie als Anregung zur Kreativität.
  • Dem Drang nach Forschen und Experimentieren können die Kinder durch naturwissenschaftliche Grunderfahrungen nachgehen. (Bildungspartnerschaften).
  • Wir schätzen die Kompetenz der Kinder wert, indem sie erleben dürfen, dass sie aus sich selbst heraus kreativ sind und Dinge erschaffen können.

Bring- und Abholzeit

Unsere Kindertagesstätten haben ganztags  von 08.00 – 18.00 geöffnet. Unsere Kernzeit ist zwischen 09.00 und 14.00. Wir empfehlen, während der Kernzeit zu vermeiden, dass die Kinder gebracht oder abgeholt werden, da wir unseren Tagesablauf mit den Kindern beginnen und abschließen möchten. Wiederkehrende Tagesrituale geben sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen Orientierung und Halt und helfen den Tag zu gliedern und sich in ihm zurechtzufinden.
Trotz der geregelten Rituale werden individuelle Bedürfnisse der einzelnen Kinder nach Schlaf, Essen oder Bewegung immer berücksichtigt. Der Tagesablauf ist somit ein variabler Grundrahmen, und die angegebenen Zeiten der Tagesabläufe variieren sowohl zwischen den einzelnen Gruppen als auch innerhalb einer Gruppe je nach täglicher Gruppensituation.

In der Krippe

Bringzeit:
8.00 – 9.00 Uhr

Abholzeit

14.00 – 18.00 Uhr

Im Kindergarten

Bringzeit:
8.00 – 9.00 Uhr

Abholzeit

14.00 – 18.00 Uhr

Individuelles Ankommen & Offenes Frühstück

Gemeinsamer Morgenkreis

Freispiel | Offene Angebote | Offene Aktivitäten: Drinnen oder Draußen